Strukturen der Bildung, Erziehung und Betreuung für Kinder bis zu 12 Jahren

Diese Schriftenreihe zur pädagogischen Qualität soll den in der erzieherischen Praxis und Wissenschaft tätigen Fachleuten eine Tribüne sein, um inländische Modelle der guten Praxis und Studien zum Thema vorzustellen. Luxemburg verfügt über langjährige und reiche Erfahrungen im Bereich der außerfamiliären und außerschulischen Kinderbetreuung, die es wert sind, schriftlich festgehalten zu werden. Durch diese Dokumentationsreihe sollen die Verbreiterung des Wissens aus der Praxis, die kritische Debatte und der fachliche Austausch gefördert werden, was wiederum zur Weiterentwicklung der pädagogischen Qualität beiträgt. Die Fachartikel, von verschiedenen Autoren verfasst, drücken dabei die Sichtweisen der jeweiligen Verfasser aus.
Im ersten Beitrag geben die Autoren, Prof. Dr. Michael-Sebastian Honig und Christian Haag der Forschungsachse „Early Childhood: Education and Care“ der Universität Luxemburg einen Überblick über die historische Entwicklung, die „Architektur“ sowie die konzeptionelle Ausrichtung der Bildungs- und Betreuungsstrukturen für bis zwölfjährige Kinder in Luxemburg. Dabei verarbeiten die Autoren nationale Literatur und Datenquellen und stellen die spezifische luxemburgische Situation der Bildungs- und Betreuungseinrichtungen mit dem Blick des Forschers dar.
Im Rahmen der Qualitätsdebatte zur pädagogischen Arbeit ist es dem Familienministerium ein großes Anliegen, die Kompetenzen und Erfahrungen der Praxis einzubeziehen. Im Herbst 2009 wurde daher, unter Anleitung des Büros für Sozialplanung Kappenstein, ein systematisch geführter Dialog zur Qualitätsentwicklung der pädagogischen Arbeit in den „konventionnierten“ Kindertageseinrichtungen begonnen. Dieser spannende, partizipative Prozessverlauf, sowie die Meinungen und Empfehlungen der Praxis sind im zweiten Beitrag von Peter Kappenstein zusammengefasst. Die Meinungen der in der Praxis tätigen Fachkräfte konnten nicht nur in die begonnene nationale Qualitätsdebatte und die strukturelle Neuausrichtung des Betreuungssektors einfließen, sondern die Gruppendiskussionen wurden auf nationaler Ebene in einer Form von themenspezifischen Qualitätszirkel weitergeführt.