Die Ergebnisse aus PISA und ÉpStan zeigen, dass in Luxemburg Schülerinnen und Schüler der Sprachgruppen Portugiesisch, Französisch und Balkan-Sprachen in den Naturwissenschaften besonders schlecht abschneiden und dass ein gutes Sprachverständnis eine Voraussetzung zu sein scheint, um überhaupt Zugang zu den dahinterliegenden naturwissenschaftlichen Inhalten zu erhalten (Ugen et al., 2013; Martin, Ugen & Fischbach, 2014). Im Kontext der naturwissenschaftlichen Bildung werden die didaktischen Konzepte der Handlungsorientierung und Aufgabenorientierung als Ansätze diskutiert, um auf die divergierenden Voraussetzungen der Schülerschaft einzugehen (Andersen, 2017). Bei der Handlungsorientierung ist das Denken der Kinder im praktischen Tun verankert und die Lösung kann durch unterschiedliche Formen des Handelns individuell gefunden werden. Handlungsorientiertes Lernen ist hinsichtlich der Lernaktivitäten erfahrungsbasiert und authentisch, dabei aber im Hinblick auf die Handlungsprodukte ergebnisorientiert (Bach & Tim, 2003). Die Aufgabenorientierung, die seit den PISA-Studien intensiv diskutiert wird, fokussiert die Aufgabe als Kern des Lehr- und Lernprozesses. Die Aufgabe wird so gestellt, dass sie auf unterschiedlichen Niveaus gleichzeitig bearbeitet werden kann, und es entstehen heterogene Lösungen. Damit rücken komplexe, ganzheitliche Lernumgebungen in den Fokus, von denen Schülerinnen und Schüler aller Sprachgruppen profitieren (Krauthausen & Scherer, 2010).
Suggested Citation
Andersen, K. N [Katja N.]. (2018). Schulbuchentwicklung in Luxemburg: Forschungsergebnisse der TAPSE-Studie. In Nationaler Bildungsbericht Luxemburg 2018 (S. 189–190). Esch-sur-Alzette: Universität Luxemburg (UL); Ministère de l’Éducation nationale, de l’Enfance et de la Jeunesse (MENJE).