Die Luxemburger Mehrsprachigkeit lässt sich sowohl auf der Ebene der drei Unterrichtssprachen Luxemburgisch, Französisch und Deutsch beschreiben als auch auf der Ebene einer Vielzahl von in den Familien ausgeübten Sprachen, die über die drei genannten offiziellen Sprachen hinausgehen. Die Anforderung, drei Unterrichtssprachen zu lernen, ist für alle Kinder groß, erhöht sich aber, wenn keine der Schulsprachen im familiären Umfeld der Kinder praktiziert wird. Die Komplexität der luxemburgischen Sprachenvielfalt zeigt sich in der Grundschule besonders deutlich, da hier sämtliche obligatorisch zu lernenden und nacheinander eingeführten Sprachen für mehr als ein Drittel der Kinder Fremdsprachen darstellen. Dieser Artikel hat zum Ziel, die Facetten der gegenwärtigen mehrsprachigen Praxis in der Grundschule und die damit verknüpften Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen zu analysieren. Nach einer kurzen Einführung zum aktuellen Forschungsstand der Mehrsprachigkeitsforschung im Kontext der Grundschule beschreibt der Artikel die aktuelle Situation in Luxemburg und zeigt in den Schlussfolgerungen mögliche Wege der mehrsprachigen Sprachförderung in Luxemburg auf.
Suggested Citation
Weth, C. (2015). Mehrsprachigkeit in luxemburgischen Primarschulen. In Bildungsbericht Luxemburg 2015: Band 2: Analysen und Befunde (S. 22–27): Ministère de l’Éducation nationale, de l’Enfance et de la Jeunesse (MENJE); Service de Coordination de la Recherche et de l’Innovation pédagogiques et technologiques (SCRIPT); Faculté des Lettres, des Sciences humaines, des Arts et des Sciences de l’Education (Université du Luxembourg, FLSHASE).