Eine der Besonderheiten der Großregion „ Saar – Lor – Lux – Rheinland-Pfalz – Wallonie“ bildet der gemeinsame Arbeitsmarkt. Ein zentrales Merkmal ist eine hohe grenzüberschreitende Arbeitnehmermobilität, und die Zahl der grenzüberschreitenden Arbeitnehmer steigt kontinuierlich an.
Intensive Ein- und Auspendelbewegungen stellen sowohl Chance als auch Risiko für die Großregion dar: Chance, da ein großes, oft gut ausgebildetes Arbeitskräftepotential vorhanden ist, das entscheidend zur wirtschaftlichen Dynamik beiträgt. Andererseits bergen diese aber auch Risiken: Die oftmals weiten Anfahrtswege stellen eine Belastung für Mensch und Umwelt dar. Langfristig könnten bei ähnlicher Entwicklung der Grenzgängerströme einschneidende Veränderungen der Verkehrsinfrastruktur notwendig werden.
Das Ziel dieser Studie ist es, Informationen über die heterogene Gruppe der Grenzgänger (Auspendler) bereitzustellen und zu zeigen, wie sich die Situation von Grenzgängern im Vergleich zu einer Referenzgruppe unterscheidet.
Daran anschließend wird für alle fünf Regionen untersucht, welche Merkmale die Wahrscheinlichkeit beeinflussen, Grenzgänger zu sein. Dazu wurde ein Logit-Modell geschätzt.
Die dieser Studie zugrundeliegenden Daten sind aus der europäischen „Arbeitskräfteerhebung“ , für die beiden deutschen Bundesländer im „Mikrozensus“ integriert, hervorgegangen. Im Gegensatz zu bisherigen Grenzgänger-Untersuchungen – die fast immer am Arbeitsort ansetzen, weil dort die Beschäftigtendaten vorliegen – geht diese Studie vom Wohnort der Grenzgänger aus. Das beleuchtet eher die persönlichen Charakteristika des Grenzgängers als die Eigenschaften seines auswärtigen Arbeitsplatzes.
Fragestellungen, die bisher noch nicht untersucht wurden, sollen durch diese Arbeit aufgeworfen werden: Wer sind diese Pendler in der Großregion, und was charakterisiert sie? Welche Arbeitsbedingungen gelten für Grenzgänger?
Insgesamt zeigt sich für die befragten Personen, dass Grenzgänger im Durchschnitt eher jünger sind als andere Arbeitnehmer. Eine Rolle spielen auch Geschlecht und Bildung. Deutlich zeigt sich bei der Interpretation der Ergebnisse des Logit-Modells, dass die Grenzgänger, abhängig von ihrer Herkunftsregion, keine einheitliche Gruppe sind.
Wer sind die Grenzgänger der Großregion? / Qui sont les travailleurs frontaliers de la Grande Région ?
Charakteristiken und Determinanten der beruflichen Mobilität / Caractéristiques et déterminants de la mobilité professionnelle
Suggested Citation
Löh, C. (2011). Wer sind die Grenzgänger der Großregion? / Qui sont les travailleurs frontaliers de la Grande Région ? Charakteristiken und Determinanten der beruflichen Mobilität / Caractéristiques et déterminants de la mobilité professionnelle. Saarbrücken. Statistische Ämter der Großregion; Institut Universitaire International Luxembourg (IUIL).